"Unsere Vorbilder"


Verena Hamm, Leipzig - Unsere Vorbilder (Projekt mit Schülerinnen des 3. und 4. Schuljahres)

Installation; 7 Barbiepuppen, 2 Bilder


Mädchenprojekt "Das bin ich!", Adolf-Reichwein-Schule, Hannover

Teilnehmerinnen:

Joana Koch, Imke Winkelmann, Sandra Schneemann, Nina Letmathe, Jana Homann, Sabrina Celustek, Annabell Uwa, Chantal von Allwörden, Janine Breitenstein, Yasmin Sahin, Hilal Ersen, Jenny Harenkamp, Kimberley Hillebrand

Leitung:

Verena Hamm

Die ausgestellten Arbeiten sind  Teil der Ergebnisse eines Mädchenprojektes, welches von Februar bis Juni diesen Jahres an der Adolf-Reichwein-Schule Hannover stattfand. Es nahmen 14 Mädchen aus unterschiedlichen Klassen des dritten und vierten Jahrganges teil.

Im Rahmen dieses Projektes sollte es den Schülerinnen ermöglicht werden, sich der eigenen Mädchenrolle bewusster zu werden. Über die ästhetisch-praktische Auseinandersetzung mit Rollenklischees, wie sie uns überall begegnen, sollten diese reflektiert werden. Gerade in den Medien, in der Werbung oder in der Mode- und Spielzeugwelt werden Mädchen mit Darstellungsweisen konfrontiert, die sich der Bildsprache bedienen, weswegen sich die künstlerische Herangehensweise anbietet, um Reflexionsprozesse auszulösen.  Dabei  entstanden Bilder, Collagen und Assemblagen.

An Beispielen bekannter KünstlerInnen (z.B. Cindy Sherman, Andy Warhol) konnten weitere Erkenntnisse gewonnen bzw. Gestaltungstechniken aufgegriffen werden.

Beispielsweise betrachteten wir ein Bild von Andy Warhol, auf dem Marilyn Monroe in Form eines vervielfältigten Siebdrucks in unterschiedlicher Farbgestaltung zu sehen ist. Wir erarbeiteten zunächst bildnerische Mittel und besprachen dann den Begriff des "Idols".

Zunächst gestalteten die Mädchen Abbildungen einer Barbiepuppe, die ein weiteres Vorbild von Mädchen darstellt. Dieser Gleichförmigkeit der Barbiepuppe stellten wir die Individualität der Mädchen gegenüber, indem sie Kopien eigener Fotos mit Buntstiften bearbeiteten. Abschließend beschäftigten wir uns noch einmal mit dem Fall Barbiepuppe und dem damit zusammenhängenden Körperkult. Aufgrund der Tatsache, dass Mädchen/Frauen sehr unterschiedlich sind, dies aber von der Barbiepuppe nicht repräsentiert wird, wollten die Schülerinnen verschiedene Frauentypen darstellen. In Partnerarbeit wurden sieben vorhandene Puppen entsprechend umgestaltet. Anschließend wurde passende Kleidung hergestellt.

Neben der künstlerischen Arbeit, den Reflexionen über die eigene Identität und Rollenklischees, standen immer auch aktuelle Bedürfnisse der Schülerinnen im Vordergrund.

Und worum mag es sich in einem Mädchenprojekt wohl hauptsächlich drehen? Um Jungs!


Verena Hamm wurde 1972 in Leutkirch i.A. geboren. Nach ihrem Lehramtstudium für Grund- und Hauptschule an der Universität Hannover, wo sie aktiv an mehreren Tätigkeiten im künstlerisch, ästhetischen Bereich teilnahm, war sie zunächst Lehramtsanwärterin an einer Ganztagsschule in Langenhagen. Seit Sommer 2000 absolviert sie einen Aufbaustudiengang zur Zulassung zur Promotion und einen Ergänzungsstudiengang Gestaltendes Werken. Daneben hält sie Gastvorträge an der Universität Hannover. Seit August 2001 arbeitet sie als Lehrerin an der HOS Burgbergschule in Gehrden. 

Ausstellungen:

Mitgestaltung und Betreuung einer didaktischen Ausstellung zum Thema "Kunst als Aktion", Universität Hannover 

Ausstellungsbeteiligung 24-Stunden-Ausstellung "Luna", Installation "The first step"

Ausstellungsbeteiligung 24-Stunden-Ausstellung "Sieben", Bodeninstallation "Augen-Blicke aus sieben Jahren"


Verena Hamm
vhamm@web.de
www.erz.uni-hannover.de/~koethen/Prostud/Landart/v_hamm/verena.htm

 

 


Stand: 25.09.2002 03:09 +0200