Jens-Otto Didier, Leipzig - Leib-Teile/2001
Rauminstallation; Fleisch, Knochen, Pansen
In einem 12qm-Raum, mit großem Fenster zur Straße und Glastüren, hängen Fleischstücke und Knochen. Vom Künstler zusammengenäht, ergeben die Fleisch- und Pansenteile eine "fleischliche" Gardine, durch die hindurch der Betrachter weitere animalische Reste von Körpern erblicken kann. Faszination und Ekel begleiten diese Art von Fleischbeschau.
Schlachten, Fleisch, Körper, Tod - aber auch Nahrung - in einen anderen Kontext gesetzt und mehrfach sinnlich wahrnehmbar. So kann der Besucher zum Beispiel dem realen, süßlichen Geruch der Verwesung und des nackten Fleisches nicht entgehen und wird auf unangenehme Weise mit Vergänglichkeit konfrontiert.
"Tod, Vergänglichkeit - memento mori - als dunkle Seite des Spiegels. Die Rückseite als Antipode zu Eros, Tanz und Libido." (Didier)
Jens-Otto Didier wurde im September 1961 geboren und arbeitete nach seinem Studium der Theologie mehrere Jahre als kirchlicher Mitarbeiter in Leipzig. Seit 1995 Angestellter bei "Durchblick e.V.", einem Verein für Psychiatriebetroffene.
Bereits seit 1985 beschäftigt sich Didier mit Malerei, Fotografie und Installation und stellte in Leipzig, Görlitz und Schwarzberg aus. Außerdem leitet er mail-art- und Kunstprojekte mit psychisch Kranken.
Jens-Otto Didier
Tel.: (dienstl) 0341-1406140
Tel.: (privat) 034206-78685
Stand: 25.09.2002 03:09 +0200